Die MOTOR JIKOV GROUP muss bis zu vierzig Prozent des Erlöses von den gesamten zwei Milliarden Kronen in den kommenden Jahren ersetzen. Darauf fallen nämlich Kfz-Komponenten, die es in den Elektromobilen nicht mehr gibt. „Zu den kritisch bedrohten Teilen gehören zum Beispiel Motor-, Tank-, Auspuff-, Brennstoff- oder Getriebesysteme. Sollte die EURO7-Norm gelten oder nicht, wird der Anstieg von Elektromobilität das Ende solcher Produktionen bedeuten. Es ist nun die Frage, wie schnell es kommt. Unsere Händler arbeiten schon an Ersetzen der Fertigung für klassische Verbrennungsmotore durch Aufträge für Elektromobile,“ sagte Miroslav Dvořák, Generaldirektor der MOTORU JIKOV Group a.s.
Das neue Lieferprojekt der Elektromobil-Komponenten gewann die MOTOR JIKOV Slévárna a.s., Division „Druckgießerei“. „Es geht um Kappen zu Wasserpumpen, diese gibt es sogar sechs in einem Elektromobil. Die Abgüsse werden unserem Kunden, der Firma Aisin, geliefert, davon kommen sie in die Marken Volvo und Jaguar Land Rover,“ sagte Petr Šíma, Leiter der Division Druckgießerei.
Für die MOTOR JIKOV Slévárna a.s. wird es fast eine Verdoppelung von Erlösen seitens der Aisin bedeuten. Bei der vollen Produktion sollte die Gießerei über 1,5 Millionen Kappen in zwei Ausfertigungen jährlich liefern. „Die Jahreserlöse sollten sich dann um zwei Millionen Euro bewegen. Wöchentlich sollten dreißigtausend Kappen geliefert werden. Der Produktionsbeginn ist im dritten Quartal des kommenden Jahres vorgesehen, der Freigabeprozess wird ja am Anfang des Jahres erwartet,“ so Petr Šíma.
Die Druckgießerei probiert im Rahmen des Projektes einige Neuigkeiten. Die erste ist eine Achtdruckform, wobei die Gießmaschine acht Gussstücke auf einmal herstellt. „Wir haben bis jetzt üblicherweise mit Ein- bis Vierdruckformen gearbeitet. Es wird selbstverständlich ein anstrengender Wechsel sein, der uns jedoch ermöglicht, konkurrenzfähig zu sein,“ betonte Petr Šíma.
Eine weitere Neuigkeit ist die Prüflinie, die an den Gießvorgang gleich anschließt. Die Prüflinie wird von der MOTOR JIKOV Fostron a.s., Division der Einzweckmaschinen, aufgebaut. In der Anlage werden insgesamt drei Prüfvorgänge laufen. Es geht einerseits um eine hundertprozentige Qualitätskontrolle der Oberfläche, was durch Kameras erfolgt. „Auch für uns ist es seine Neuigkeit. Der Laser wird dann die Ebenheit der Oberfläche prüfen, und das Gussstück wird auch auf Dichtheit geprüft. Die Linie wird im Takt ein Stück pro zehn Sekunden arbeiten,“ so Leiter der Division.
Ein weiterer Vorgang, wofür die Linie sorgt, ist die werkseitige Reinigung des Gussstückes. Wir haben wieder eine für uns neue Verfahrensweise gewählt. Statt eines klassischen Nasswaschvorgangs geht es um einen trockenen ionisierten Reinigungsvorgang, in dem die hergestellten Stücke mit einem Luftstrahl gereinigt werden. Der Luftstrahl wird mittels Strahler ionisiert, wodurch die Stücke von der sämtlichen elektrischen Ladung befreit werden. Alle Unreinigkeiten halten nämlich auf dem Gussstück eben dank der elektrostatischen Ladung,“ erklärte Petr Šíma. Die Investition in die Prüflinie macht circa zwölf Millionen Kronen.